Koloniale Spuren in der Überseestadt
Freitag, 24. Juli 2020 | 17 – 19 Uhr | Ort wird nach Anmeldung mitgeteilt
UPDATE: Weil der erste Termin gleich voll war, bieten wir nun zwei weitere an.
01.08.2020, 11 Uhr
10.08.2020, 17 Uhr
Die heutige Bremer Überseestadt liegt auf dem Gebiet der ehemaligen stadtbremischen Häfen und trägt viele Spuren, die auf den deutschen Kolonialismus und den Überseehandel verweisen. Unter anderem erinnern Straßennamen unmittelbar an koloniale Akteure und verweisen indirekt auf die kolonial-revisionistischen Bewegung der 1920er und 1930er Jahre, in der sich deutschnationale Kaufleute, Politiker und Bürger*innen für die Wiedererlangung der im ersten Weltkrieg ‚verlorengegangenen‘ Kolonien engagierten.
Unser Stadtrundgang nimmt diese und andere Spuren vor Ort auf und zeichnet die Entwicklung der stadtbremischen Häfen in ihrer Verwobenheit mit der europäischen Expansion und dem deutschen Kolonialismus nach. Es geht um den Handel mit Kolonialwaren, wie Kaffee, Tabak und Baumwolle, für deren Anbau Menschen in Afrika und den Amerikas versklavt, zur Arbeit gezwungen oder in Lohnabhängikeit gedrängt wurden. Für die bremischen Kaufleute war dies ein profitables Geschäft und einige der Unternehmen aus der Kolonialzeit sind bis heute tätig.
Entlang der baulichen Strukturen der Überseestadt und zwischen symbolisch aufgeladenen Orten, lädt der Rundgang Teilnehmer*innen dazu ein, kritische Fragen über das Verhältnis von Handelsgeschichte und Hafenbau, Stadtpolitik und Kolonialismus zu stellen: Wie wurde Bremen zur deutschen Kaffeehauptstadt? Wie wurde Baumwollhandel organisiert und wie hat sich Bremen seine prominente Stellung im Baumwollhandel bewahrt? Was haben Naturbeherrschung und der Bau von Hafeninfrastrukturen mit dem kolonialen Projekt zu tun?
Mehr Infos unter: ak-hafen.de
Wie: Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 20 Personen beschränkt. Bitte meldet euch unter kontakt@ak-hafen.de an und gebt dabei die Namen und eine Kontaktmöglichkeit an.
Wo: Den Treffpunkt teilen wir nach der Anmeldung mit.
Wofür: Gegen Spende